Innerhalb der Automatisierungsstrategie von Arvato spielt das Thema Standardisierung eine wichtige Rolle. Nicht nur Prozesse sollen vereinheitlicht werden, um sie resilienter und einfacher skalierbar zu machen – auch die technische Ausstattung und der physische Aufbau von Distributionszentren soll eine Standardisierung erfahren. Bernhard Lembeck, Leiter der Abteilung Future Warehouse bei Arvato, erläutert, welche Strategie diesem Plan zu Grunde liegt.

„Grundsätzlich betrachten wir bei der Standardisierung zwei Hauptaspekte“, erklärt Bernhard Lembeck, Leiter der Abteilung Future Warehouse bei Arvato. „Zum einen die Standardisierung von Prozessen und Technik. Wir sind weltweit für unsere Kunden tätig, häufig an verschiedenen Standorten für die gleichen Kunden.
Ein einheitliches Set-Up was die Abläufe innerhalb der Distributionszentren angeht, erleichtert Anpassungen im technischen Bereich, in der IT oder im Personalbereich, zum Beispiel wenn Kollegen von einem Standort zum anderen wechseln.
Wenn sie dort die gleiche Technik und die gleichen Strukturen vorfinden, erleichtert das die Einarbeitung enorm und reduziert Lernzeiten auf ein Minimum, was sich wiederum positiv auf die Produktivität auswirkt.“
Darüber hinaus macht ein einheitliches Set-Up auch die Fehlerminimierung einfacher. Tritt in einem der Lager ein Fehler auf, lässt er sich in allen anderen mit deutlich größerer Sicherheit vermeiden, weil man die Ursache bereits kennt und die potentielle Fehlerquelle beseitigen kann, bevor das Problem überhaupt auftritt.
Bestes Beispiel für ein standardisiertes Set-Up sind drei Distributionszentren, die Arvato in extrem kurzer Zeit für einen Kunden aus der Tech-Branche aufgebaut hat. Zwei davon befinden sich in den USA, das dritte in den Niederlanden. Divergierende Rahmenbedingen wie unterschiedliche Zulieferer und Verfügbarkeiten von Materialien sowie unterschiedliche Erfahrungen des zuständigen Personals können insbesondere bei Zeitknappheit schnell dazu führen, dass lieber der einfachste und schnellste Weg gegangen wird, der dann oft ein nicht standardisierter Workaround ist. Gibt es feststehende Standards, die die Richtung und den Handlungsspielraum vorgeben, stellt man sicher, dass die implementierten Lagerechnologien und Prozesse sich im Kern gleichen und nur marginal voneinander abweichen. Muss dann kurzfristig auf Veränderungen reagiert werden, ist das grenzübergreifend kein Problem und führt nicht zu aufwändigen Anpassungsprozeduren.
Eine standardisierte IT-integration von Automatisierungslösungen ermöglicht häufig mehr Geschwindigkeit und Qualität, zum Beispiel bei Implementierung, Testing, Betrieb und Optimierung von Prozessen. Je mehr Standards hier greifen, desto einfacher ist es, unabhängig von der Industrie des jeweiligen Kunden, modulare Automatisierungslösungen zu schaffen, die jederzeit skalierbar sind und immer das Beste für den jeweiligen Kunden herausholen. Der Fokus richtet sich dabei an den Bedürfnissen des jeweiligen Kunden aus. Egal ob Inhouse-Transport, automatisierte Einlagerung, Pallethandling oder Datenerfassung - Standardisierung vereinfacht die Ein- und Durchführung entsprechender Prozesse um ein Vielfaches.
Wenn wir projektübergreifend denken und beispielsweise Flurförderfahrzeuge für mehrere Projekte an unterschiedlichen Standorten gleichzeitig einkaufen können, spart das Kosten – für uns und unsere Kunden, weil wir ggf. auch niedrigere Set-Up-Kosten haben.”
„Darüber hinaus optimieren wir durch die technische Standardisierung auch den Beschaffungsprozess“, sieht Bernhard Lembeck den nächsten Vorteil einer internationalen Standardisierung. Wichtige Voraussetzung für die Implementierung und die Einhaltung globaler Standards ist vorausschauendes, grenzübergreifendes Planen und Handeln, für das der gesamte Bereich Logistics Engineering mit seinen drei Teil-Bereichen zuständig ist. Welche Projekte stehen wo, welche Technik wird in naher Zukunft benötigt, die gebündelt eingekauft werden kann, wo macht es Sinn, eine Investition vielleicht noch um einige Wochen zu verschieben? Ein enger Austausch der Experten mit dem Einkauf, vernetztes Vorgehen mit Projektleitern auf der ganzen Welt und eine klare Strategie, die über allem steht, sind der Schlüssel zum Erfolg.
„Früher haben wir projektweise gedacht und häufig nur innerhalb der einzelnen Projekte Kosten und Nutzen aufgewogen, bevor wir investiert haben. Heute sind wir viel weiter und haben auch ein anderes Mindset. So haben wir zum Beispiel eine Technologie wie das AutoStore-System selbstständig weiterentwickelt und uns dann entschlossen, drei weitere dieser Systeme für den Ausbau unserer Standorte einzukaufen. Durch solche Projekte werden wir als weltweit agierendes Unternehmen wahrgenommen. Wir haben in den letzten Jahren rund 470.000 m² neue Lagerfläche geschaffen und sind durchaus auch bereit, auch mal in zweistelliger Millionenhöhe zu investieren. Das wird am Markt registriert und schafft für uns ganz neue Möglichkeiten.“
Neue Möglichkeiten, die auch eine große Bedeutung für den zweiten Hauptaspekt der Standardisierung bei Arvato haben: Das Schließen von strategischen Partnerschaften.
Partnerschaften mit anderen Unternehmen, egal ob Kunde oder Dienstleister, werden immer wichtiger. Kooperationen können Ressourcen sparen und ermöglichen die Kombination von Wissen.”
Bernhard Lembeck blickt schonmal voraus: "Was für uns im Rahmen der innovativen Automatisierung unserer Standorte aber genauso wichtig ist, ist die Möglichkeit, mit Partnern zusammenzuarbeiten, die auch mal etwas ausprobieren wollen, die bereit sind, neue Technologien einzusetzen und daraus zu lernen, egal ob sie erfolgreich sind oder nicht. Wichtig ist der Austausch und die Bereitschaft, einer innovativen Idee mal eine Chance zu geben – und das wollen wir verstärkt tun.“
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