Modernisierung des VVA Hochregallagers in Gütersloh
Die VVA (Vereinigte Verlagsauslieferung) investiert erneut mehrere Millionen Euro am Standort Gütersloh.
Nach mehr als vierzig Jahren im Dauereinsatz und insgesamt rund 50 Millionen Fahrten werden alle 14 Regalbediengeräte im Hochregallager in Gütersloh aufgrund von Materialermüdung ausgetauscht.
Das Großprojekt am Standort Gütersloh startet an diesem Wochenende und wird sich bis ins kommende Jahr erstrecken. Die jeweils 34 Meter hohen und 16 Tonnen schweren, vollautomatisch fahrenden „Stahltürme“ im Inneren des 60.000 Palettenlagers werden zunächst zerlegt und im Anschluss mit Hilfe eines Schwerlastkrans, der über eine Tragkraft von bis zu 700 Tonnen verfügt, durch das geöffnete Dach des Hochregallagers entfernt. Die neuen Geräte werden komponentenweise durch das Dach in das Lager gebracht, wo die Montage erfolgt. „Zwar wird die maximal mögliche Systemlänge des riesigen Spezialkrans von 150 Metern nicht benötigt, aber 70 Meter Hubhöhe dürften erreicht werden“, schätzt VVA-Auslieferungsleiter Harald Horstmann. Für den Austausch wird zudem ein zusätzlicher Hilfskran mit einer Tragfähigkeit von 30 Tonnen benötigt.
Während der Modernisierungsarbeiten wird das Lager weiterhin mehrschichtig betrieben, wobei „nur“ auf jeweils 45.000 Paletten im Hochregallager zugegriffen werden kann. Insgesamt lagern bei der VVA allein im Kreis Gütersloh 200.000 Paletten, vor allem mit Büchern und Spielwaren, die von dort in alle Welt geliefert werden. In 2022 hat die VVA ein neues weiteres 30.000 Palettenlager am Standort Gütersloh errichtet. In den vergangenen Jahren konnte die VVA zudem entgegen der Abwärtsbewegung der Branche deutlich wachsen.
VVA-Geschäftsführer Stephan Schierke sieht die VVA in der Branche als Marktführer und ergänzt: „Unsere erheblichen Investitionen in Automatisierung und in die Erweiterung der Kapazitäten zahlen sich aus. Wir sind nicht nur der größte Markteilnehmer, sondern wir gelten auch als Qualitätsführer.“
Das Hochregallager ist das Wahrzeichen der VVA und war bei Inbetriebnahme in den siebziger Jahren das größte vollautomatische Lager der Welt. Die Innovationsfreudigkeit von Arvato zeigte sich schon damals im Detail: Jede Absenkbewegung der Regalbediengeräte wird seit über vier Jahrzehnten dazu genutzt, Strom zu gewinnen und in das Firmennetz einzuspeisen. Das als „Rekuperation“ bezeichnete Verfahren ist heute vor allem bei Elektroautos bekannt, die beim Bremsen Strom zurückgewinnen und in die Batterie einspeisen.